Green Friday statt Black Friday

Jedes Jahr Ende November dreht sich alles um eines: Kaufen. Black Friday ist längst mehr als ein einzelner Tag – er hat sich zu einer ganzen Rabatt-Saison entwickelt. Überall springen uns Deals und Slogans entgegen, die uns zum Konsum verleiten. Oft endet das in Spontankäufen, kurzen Nutzungszyklen und unnötigem Abfall. Doch was steckt wirklich hinter diesem Konsumrausch – und welche Auswirkungen hat er auf unsere Umwelt?

Der globale Schatten des Konsums

Die unsichtbaren Folgen unseres Konsums

Eine aktuelle Analyse der ETH Zürich zeigt klar: Unser Konsumverhalten gehört zu den stärksten Treibern der Umweltbelastung in der Schweiz. Rund drei Viertel der Umweltauswirkungen entstehen durch private Haushalte – vor allem durch Wohnen, Mobilität und Ernährung. Diese drei Bereiche prägen unseren ökologischen Fussabdruck weit intensiver, als vielen bewusst ist.

Infografik: Die drei grossen Umweltwirkungsbereiche in der Schweiz – Quelle BAFU Umweltbericht 2022

Quelle: BAFU Umweltbericht 2022 – Die drei grossen Umweltwirkungsbereiche

Schlüsselbereiche verstehen

Wohnen: Fossile Heizsysteme und ineffiziente Gebäude verursachen grosse Mengen an Emissionen. Nachhaltige Alternativen und bessere Dämmung sind zentrale Stellschrauben.
Mobilität: Der Verkehr zählt zu den stärksten Emissionsquellen. Wer häufiger zu Fuss geht, das Velo nutzt oder den ÖV wählt, leistet einen direkten Beitrag zum Klimaschutz.
Lebensmittel: Regionale, saisonale und pflanzenbasierte Ernährung reduziert Umweltbelastungen spürbar.

Wenn du deinen eigenen Ernährungs-Fussabdruck besser verstehen möchtest, hilft dir der
WWF-Ernährungsrechner.

Mehr als Recycling: Ganzheitlich denken

Die ETH-Analyse zeigt ausserdem, dass Nachhaltigkeit deutlich weiter geht als Abfalltrennung. Fossile Energieträger, komplexe Materialmixe und chemische Zusatzstoffe erschweren hochwertiges Recycling. In der Schweiz liegt der Pro-Kopf-Kunststoffverbrauch bei 127 kg jährlich – einer der höchsten Werte in Europa. Nur rund 9 % davon werden recycelt, obwohl bei besserer Materialgestaltung deutlich mehr möglich wäre.

Deshalb brauchen wir mehr Transparenz bei Verpackungen, klare Angaben zum Rezyklatanteil und wirksame Massnahmen gegen Greenwashing. Bewertungsplattformen, Labels und Konsumentendienste wie der Konsumentenschutz unterstützen Konsumierende dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Was Politik und Wirtschaft beitragen müssen

  • Anreize schaffen, die nachhaltiges Verhalten fördern
  • Material- und Produktdesign vereinheitlichen, um Recycling zu erleichtern
  • Chemische Vielfalt in Verpackungen deutlich reduzieren

Doch auch wir Konsumierenden spielen eine zentrale Rolle: Jeder Kauf ist ein Signal – entweder für oder gegen nachhaltige Produktion.

Von Black Friday zu Green Friday (und Cyber Monday)

Im November-Newsletter haben wir es klar formuliert: Der jährliche Rabattsprint führt zu kurzfristigem Konsum, der langfristige Umweltkosten verursacht. Und das betrifft nicht nur Black Friday – auch Cyber Monday treibt Onlinekäufe und Versandvolumen massiv in die Höhe.

Mehr Pakete heisst mehr Verpackungen, mehr Kunststoff, mehr Abfall. Genau hier setzt unser Gegenentwurf an: Green Friday. Reparieren, teilen, tauschen – statt kaufen. Kleine Entscheidungen, grosse Hebel.

Auch unsere Partner setzen Zeichen:
Zero Waste Switzerland hat in einem aktuellen Beitrag (Artikel lesen) konkrete Tipps zum nachhaltigen Umgang mit der Rabattsaison zusammengestellt. Als Kooperationspartner teilen wir diese Haltung und verstärken gemeinsam das Bewusstsein für verantwortungsvollen Konsum.

Was du tun kannst

  • Vermeide Einwegverpackungen: Nutze Mehrweg, rette Lebensmittel mit Too Good To Go und bevorzuge verpackungsarmeEinkaufsmöglichkeiten.
  • Setze auf Qualität: Gute Erfahrungen gibt es etwa mit Hessnatur. Weitere Optionen wie Farmy.ch oder Avocadostore.ch bieten hochwertige und nachhaltige Alternativen.

Abfallvermeidung ist das Ziel. Recycling bleibt wichtig – aber es ersetzt keinen bewussten Konsum.

Mitmachen und informiert bleiben

Wir möchten 2026 rund um den nächsten Black Friday eine Aktion starten, die die fünf Grundprinzipien des nachhaltigen Konsums stärkt. Hast du Ideen oder möchtest du dich einbringen? Dann schreib uns oder kommentiere diesen Beitrag.


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Quellen: ETH Zürich · BAFU · WWF · Konsumentenschutz · Zero Waste Switzerland 

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